Akt 1 – Tag 4
Heute haben wir frühes Aufstehen und eine weite Anreise in Kauf genommen, um in das Dorf Theth in den Albanischen Alpen zu gelangen. Die Anreise ist heute schon komfortabler als noch vor 10 Jahren, als ein großer Teil der Strecke noch eine Schotterpiste war. Der letzte Teil der Strecke wurde erst 2023 asphaltiert. Die Straße ist sehr schmal und wie es sich für eine Passstraße gehört mit vielen Kurven durchsetzt. Bei der Anreise müssen ca. 1.600 Höhenmeter überwunden werden, überholen ist dabei eigentlich nicht möglich – einige Einheimische zeigen, dass es trotzdem geht.

Im Tal angekommen hat man erst einmal den Eindruck, auf einer Großbaustelle gelandet zu sein. Der Ort wird wohl einmal komplett neu designt und überall werden Ferienunterkünfte gebaut. In so gut wie allen bestehenden Häusern gibt es kleine Bars oder sogar Restaurants und sind die Ferienunterkünfte noch nicht fertig gebaut, dann wird der Garten bis zur Fertigstellung als Campingplatz deklariert.
Mehr Informationen zum Ort und dessen Geschichte findet ihr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Theth


Wir haben uns natürlich wieder die Wandertreter angeschnallt und uns auf den Weg zu dem Wasserfall Grunas gemacht. Die Strecke war anspruchsvoll aber machbar und das, was man zu sehen bekommt, entschädigt für die Strapazen. Gewöhnungsbedürftig sind einige Brückenquerungen über den Fluss, die einem Westeuropäer schon etwas Angst machen können und besonders mich an meine Grenzen gebracht haben.




Leute mit Höhenangst und weniger Vertrauen in die albanische Holzbaukunst suchen sich bitte eine andere Wanderroute.
Auf dem Rückweg hatten wir, genau wie in einem der Reiseführer beschrieben, jede Menge tierischen Besuch auf der Straße. Die Viecher haben auf jeden Fall die Ruhe weg und bewegen sich keinen Zentimeter. Man darf also als Autofahrer schön um ihre Majestäten herumfahren.



Heute Abend haben wir uns ein richtiges Restaurant als Belohnung für den anstrengenden Tag ausgesucht. Es gab einige Köstlichkeiten der albanischen Küche, natürlich sehr fleischlastig aber auch sehr lecker. Ich hatte ein Gericht mit Fleisch in einer Fetamischung, es war sehr schmackhaft, aber auch ungeheuer sättigend. Der Gatte hatte verschiedene Würste und Hackfleischzubereitungen und dazu haben wir uns eine Platte mit vegetarischen Beilagen der albanischen Küche geteilt und waren dann richtig gut satt. Der Junior landete bei einem Klassiker – er nahm eine Pizza. Insgesamt landeten wir bei 35 Euro und waren qualitativ und preislich sehr zufrieden.



