Bardolino und Castello Scaligero di Torri del Benaco
Da für heute eine Regentag angemeldet war, hatten wir schon am Vortag entschieden, in den Nachbarort Bardolino zu fahren und das dortige Olivenölmuseum der Fam. Farri und auch das Weinmuseum der Fam. Zeni zu besuchen. Blöderweise schließen diese am Sonntag schon um 12.30 Uhr – also völlig untypisch für italienische Gepflogenheiten und auch nicht sehr freundlich für Touristen, die auch ganz gern ausschlafen. Da wir auch zu dieser Spezies gehören, bedeutete es für uns, den Wecker zu stellen.
Nach dieser Lästerei wieder zurück zu den Museen! Beide sind für Sparfüchse absolut geeignet, da dort kein Eintritt verlangt wird (es sind die Privatmuseen der Betreiberfirmen/Familien). Das Olivenölmuseum fand ich sehr informativ und die alten Maschinen dort sehr beeindruckend, zudem wird dort auch noch die Produktion von Olivenöl mit Wasserkraft nachgestellt.



Das Weinmuseeum ist eher eine Sammlung alter Weinpressen, die der Vater der gerade regierenden Generation an den Start gebracht hat. Wir hatten das Glück eine der Geschäftsführerinnen im Aromakeller kennenzulernen, die uns mit Witz und Charme raus komplimentierte, denn dort war schon zu. Dabei machten wir den einen oder anderen Witz und sie interviewte das Kind nach seinen Weinvorlieben, die mit 13 Jahren noch nicht klar definiert sind. Als sie dann einer auch dort anwesenden Reisegruppe die Firma vorstellte und von ihrem Großvater als Gründer sprach, haben wir uns die Familienfotos angesehen und siehe da – wiedererkannt.




Für beide Museen gilt: Wer sparen möchte, sollte sich direkt nach dem Museum einen Ausgang suchen, der nicht durch den Verkaufsraum führt oder Scheuklappen anlegen! Wir haben das gar nicht erst versucht und sehr gut zugeschlagen, der Kofferraum ist schon halb voll und wir haben noch gar keine Klamotten eingepackt. Ich denke für die Rückfahrt wird es noch ein lustiges Tetris geben.
Nun war es schon Mittag und es zeigte sich immer noch kein Regen, laut App lag die Regenwahrscheinlichkeit bei 10 % – also volle Verarsche. Gelegenheit genutzt und wieder in unseren Urlaubsort Torri del Benaco gewechselt, aber dieses Mal nach ganz unten am Wasser. Wir machten uns dann in der Fußgängerzone auf die Suche nach einem Snack und konnten erfolgreich ein paar Panini erlegen. So hatten wir die Zeit bis zur Öffnung des IL CASTELLO SCALIGERO DI TORRI DEL BENACO erfolgreich abgewartet und konnten unsere Tickets lösen. Als Familie waren wir mit neun Euro für alle dabei – fairer Kurs. Das Museum selbst ist eine lustige Sammlung diverser lokaler Funde: nicht besonders spektakulär aber auch nicht pottenlangweilig. Ich habe heute gelernt, dass die Fischereirechte auch heute noch versteigert werden, wenn man denn erbberechtigt ist und mitsteigern darf.



Etwas spektakulärer für nicht ganz höhenfeste Menschen sind die Türme, der Zugang ist nicht immer komfortabel. Aber man soll sich solchen Herausforderungen stellen – für heute überlebt und erledigt und die Aussicht entschädigt.



Klar kommen wir auch wieder zur kulinarischen Seite. Heute haben wir die Küche im Ferienhaus eingesaut – die Endreinigung ist ja inklusive. So schlimm wurde es dann doch nicht, es gab ein Tortellini-Grandpanzerotti-Gemisch mit Gemüse, lokalem Olivenöl und Parmesano. Bekanntlich ist ja die Ausstattung der Küchen in Ferienhäusern nicht so opulent, da kocht man dann lieber auf kleiner Flamme. Wir sind alle satt geworden und Beschwerden ob der Qualität gab es bis jetzt auch nicht und morgen werden diese nicht mehr bearbeitet!

