Albanien – ein Abenteuer in drei Akten
Albanien – ein Abenteuer in drei Akten

Albanien – ein Abenteuer in drei Akten

Akt 1 – Tag 6

Heute war unser letzter kompletter Tag in Shkodër, bevor es morgen auf zur nächsten Station geht. Da wir die Berge ringsum zwar noch nicht komplett, aber durchaus erst einmal ausreichend bewandert haben, haben wir heute das Marubi National Museum of Photography und auch noch einmal die Stadt unter die Lupe genommen. Das Museum zeigt Werke fotografischer Pioniere Albaniens sowie auch einige technische Ausrüstungsgegenstände, an die ich mich auch noch aus meiner Kindheit und Jugend, als ich noch selbst Fotos einwickelte, erinnern kann.

Online kann die Ausstellung unter diesem Link besucht werden: https://www.marubi.gov.al/online-exhibition

Und weil wir gerade dabei waren in der Historie Albaniens herumzustochern, haben wir uns gleich noch das ursprünglichste Stadtviertel Shkoders, Gjuhadol, angesehen. Hier kann man noch erahnen, dass es einmal eine von mediterraner Architektur geprägte Stadt gewesen sein muss.

Heute ist davon nicht mehr allzu viel zu sehen, da in der Zeit der kommunistischen Diktatur sehr viel Altes abgerissen und mit quadratisch-praktischem Einheitsdesign hübsch hässlich neu aufgebaut wurde.

Auch der Blick von unserer Terrasse zeigt, das wir nicht gerade auf ein Juwel der Stadt schauen. Die Nebengeräusche in dem Video mit dem Ruf des Muezzins sind keine Grillen oder Vögel, sondern die Klimaanlagen der umliegenden Häuser.

Der Gatte hat ein sehr schönes Zitat des Autors Stefan Çapaliku aus dem Buch „Jeder wird verrückt auf seine Art“ gefunden, das die Situation absolut treffend beschreibt.

Am Nachmittag sind wir zum Baden an den Shkoder See gefahren. Der Zugang zum Wasser war sehr steinig und die Steine waren nicht nur steinig, sondern auch noch richtig schön heiß. Dafür sind diese tollen Badeschuhe total praktisch – blöderweise lag mein persönliches Paar in der Ferienwohnung. Also durften mich meine „normalen“ Schuhe bis zum Wasser begleiten und nach etwas Tänzelei hatte ich dann auch die zum Schwimmen nötige Tiefe erreicht, raus natürlich noch einmal die gleiche Showeinlage. Weil sich an unserem Verweilplatz eine Herde stechwütiger Mücken austobte, hatte der Gatte innerhalb kürzester Zeit 15-20 Mückenstiche und der Aufenthalt war ganz schnell zu Ende. Das hat er nun von seiner jugendlich frischen Haut, die ihm einst der Hautarzt attestierte.

Für das Abendessen suchten wir uns eine Taverne mit typisch albanischer Kost aus. Dort angekommen, wurden wir informiert, dass an diesem Abend geschlossen sei. Da wir aber auf diese Art Restaurant eingestellt waren, sind wir dann kurzerhand noch einmal in die Taverne vor unserer Haustür gegangen und wurden als Wiederholungstäter mit einem Lächeln begrüßt. Diesmal bekamen wir sogar die Gerichte, die bei unserem letzten Besuch schon ausverkauft waren. Dem jugendlichen Kellner – nicht älter als unser Sohnemann – zauberten wir mit unseren drei Vokabeln Albanisch ein dickes Grinsen ins Gesicht und hatten einen tollen letzten Abend in Shkodra. Da wir, aus welchem Grund auch immer, fünf Gerichte für drei Personen bestellt hatten, waren wir mit 3500 Lekë (35 Euro) schon fast teuer unterwegs. Wenn das mit dem Essen so weiter geht, darf ich nach dem Urlaub nur noch am Salatblatt schnuppern …

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