Im Hinterland der CinqueTerre
Im Hinterland der CinqueTerre

Im Hinterland der CinqueTerre

Tag 9

So, nun ist es schon wieder so weit – der letzte komplette Urlaubstag in Ligurien und da haben wir noch einmal so richtig zugeschlagen: Gestartet sind wir nach Brugnato. Dort befindet sich ein wirklich großes Outlet-Center und wir haben ein bisschen italienische Mode geshoppt. Da wir beim Aufgabegepäck an die Gewichtsgrenzen der Fluggesellschaft gebunden sind, haben wir vorsichtig gemacht – das eine oder andere Teil hat trotzdem den Weg in die Koffer gefunden.

Auf dem Rückweg haben wir noch einmal den Versuch gestartet, den zweiten Lost Place zu besuchen und haben diesmal den Aufstieg gemeistert und das in den 1950er Jahren verlassene Dorf Novegina di Cima gefunden. Der von uns gewählte Weg ist die kürzeste Variante dorthin zu kommen, vermutlich aber auch die anstrengendste und schweißtreibendste. Gerade zum Anfang lässt sich der Weg nur erahnen.

Die Natur holt sich eben zurück, was ihr gehört. Also ist es schon hilfreich, eine Wander-App zu benutzen. Wir stellen hier auch die Strecke zur Verfügung. Ungefähr ab der Hälfte ist der Weg wieder besser und man kann teilweise recht entspannt dahinschreiten. Am Ende den Aufstieges kommt man dann auf einen offiziellen Wanderweg. Die Anreise darüber ist vermutlich entspannter, aber auch deutlich länger.

Suchbild

Die noch erhaltenen Häuser muss man schon suchen, die Natur ist wirklich kräftig am Arbeiten, um die Gebäude wieder zu vereinnahmen. Man muss schon die Augen wirklich offen halten, sonst rennt man einfach an den Häusern vorbei. Den Weg zu den Gebäuden mussten wir uns teilweise hart erarbeiten, denn Pflanzen und davon einige mit Dornen haben versucht, uns von einer Besichtigung abzuhalten. Aber keine Chance! Wir haben es geschafft, die Überreste der Gebäude unter die Lupe zu nehmen. Das Dorf war nicht sonderlich groß, aber selbstverständlich gab es auch dort eine Kapelle – Kreuz und Altar waren noch vorhanden.

Auch aus der Luft, gut getarnt.

Den Abstieg haben wir dann in einem Drittel der Zeit des Aufstieges absolviert, sind nun auch um ein paar Kratzer und auch viele Eindrücke reicher.

Da es nun der letzte Abend hier war, war auch wieder ein Restaurantbesuch geplant. Der Gatte hatte eine Trattoria mit dem klangvollen Namen Zini e Ferrari herausgesucht, berühmt für einen tollen Ausblick und spezialisiert auf Speisen mit Pilzen.

Die Reservierung gestern Abend war etwas abenteuerlich und wir wussten nicht genau, ob es geklappt hatte. Es hatte geklappt und wir wurden freundlich empfangen und der Chef persönlich geleitete uns zum Tisch. Für den Ausblick war es schon etwas spät und dunkel, also haben wir uns voll auf das Essen konzentriert. Die Karte war sympathisch übersichtlich: Auf einer DIN-A4-Seite war von der Vorspeise bis zum Dessert alles drauf.

Wir starteten mit der gemischten Vorspeisenplatte nach Art des Hauses, selbstverständlich waren auch Pilze mit an Bord. Die Platte wurde brüderlich geteilt und war schon einmal ein guter Anfang.

Der Gatte bekam dann Nudeln (wen wundert’s) mit Pilzen, bei mir gab es Pilzsuppe und der Junior bekam Ravioli. Weiter ging es dann mit einer Tagliata, natürlich mit Pilzen – das Fleisch war wirklich auf den Punkt und mundete uns allen.

Für mich war mit einem Espresso die Völlerei vorbei, bei den anderen beiden passte, wie auch immer, noch ein Dolce hinein. Der Junior hatte die Torta della Nonna und der Gatte eine Mousse aus Pilzen und Kastanien.

So wie er schaute, muss er diese Speise nicht noch einmal haben. Anfangs war die Trattoria noch recht leer, füllte sich dann aber im Laufe des Abends mit vielen Einheimischen und das ist ja immer ein gutes Zeichen. Wir waren auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem pilzigen Mahl und wer Pilze mag, dem können wir das Restaurant nur empfehlen.

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