Mit dem Fahrrad zum Kloster Piva oder auch „Kann man so bekloppt sein?“
Mit dem Fahrrad zum Kloster Piva oder auch „Kann man so bekloppt sein?“

Mit dem Fahrrad zum Kloster Piva oder auch „Kann man so bekloppt sein?“

Bei der Urlaubsplanung fanden wir es eine schöne Idee, auch mal mit Fahrrädern unterwegs zu sein. Nach etwas Recherche kam heraus, dass direkt im Ort Fahrräder mietbar sind. Also haben wir uns heute zur Ausgabestation bewegt und drei Zweiräder in Empfang genommen.

Wir fahren ja zu Hause auch viel Fahrrad, gern auch mal längere Strecken, in den Niederlanden haben wir 70 km an einem Tag locker geschafft. Wie kann man nur auf die Idee kommen, dass man als Flachlandradler, ich ja auch noch mit E-Bike, in der Lage ist, eine Bergetappe in einem richtigen Gebirge zu fahren? Wer kam eigentlich auf diese verrückte Idee? Nach kurzer interner Recherche kam raus: Ich war der Blödmann.

Direkt am Start ging es schon los: Steigung, dies hielt auch 5 km bis zum Scheitelpunkt an. Der Weg bis zum Kloster war dann natürlich sehr angenehm, denn es ging nur noch bergab, also alles easy.

Warum wollten wir eigentlich zu diesem Kloster? Als der Pivsko See als Stausee angelegt wurde, mussten natürlich auch einige Dörfer geräumt werden. In einem dieser Dörfer gab es diese Kirche mit dem Schrein, den Glocken und dem Kloster. Beim Umzug wurden 1.260 m² Fresken abgelöst und am neuen Standort wieder angebracht. Der gesamte Ab- und Wiederaufbau dauerte ca. 12 Jahre. Das Ensemble ist wirklich sehr beeindruckend und absolut sehenswert.

Weil in der Nähe auch noch ein anderer Ausläufer des Pivsko Stausees liegt, sind wir dann gleich noch ein paar Meter weiter runter gerollert, um zu schauen, ob wir vielleicht noch einmal eine versteckte Badebucht finden können. Leider hatten Einheimische dort schon eine Fischzucht etabliert, also kein Badeplatz!

Berg runter ging alles so schön einfach, aber merke: Wenn du runter rollen kannst, musst du Berg auf mehr strampeln. Also Rückweg angetreten und ab in den Hamstergang, viel Treten, wenig Vorschub. Mittlerweile war es auch schon Nachmittag und die Sonne hatte gut gearbeitet, also die ganze Plackerei bei freundlichen 35 Grad – herzlichen Glückwunsch! Mit vielen Pausen, teilweise auch mal ner Runde schieben, haben wir dann den Scheitelpunkt auf dem Rückweg erreicht und ab da ging es bis zur Ausleihstation nur noch bergab (gesamt ca. 24 km gefahren, geschoben, geflucht). Anschließend sind wir dann noch zu Fuß zum örtlichen Beach gegangen und haben uns in die kühlen Fluten des Pivsko Sees gestürzt, um das Temperaturniveau wieder auf „normal“ einzustellen.

Nach diesem „Triathlon“ haben wir ein richtiges Restaurant verdient. Das haben wir uns dann auch gegönnt und typisch montenegrinische Gerichte ausgewählt: Lamm und Kalb aus dem Erdofen und für den Junior ein Neguski Steak, quasi ein Cordon bleu aus Kalbfleisch ohne Panade. Alle Gerichte waren lecker, nichts Besonderes, sehr bodenständig. Preislich waren wir für drei Personen mit Getränken mit 45 Euro wirklich angemessen unterwegs.

Natürlich durfte der Besuch in der Nachbarbar nicht fehlen, von dort hat man wirklich immer wieder einen tollen Blick auf den See und mittlerweile kennt der Barkeeper unsere Wünsche ganz genau.

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