Heute war die Tara-Schlucht unser Ziel. Über diese hatten wir schon zahlreiche beeindruckende Dokus gesehen. Was dort aber nicht erwähnt wurde: Die Anreise durch den Durmitor Nationalpark ist genauso spannend. Es geht durch Tunnel die Berge hinauf und recht schnell wird die Straße eng, also saueng. Ich habe immer gehofft, dass kein Gegenverkehr kommt, aber das war umsonst – der kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Landschaft dort ist absolut beeindruckend: karge Flächen, umringt von den großen Gebirgszügen. Der Fahrer sollte zum Staunen lieber eine Pause einlegen, sonst geht die Sache mit dem Gegenverkehr schief. Generell schafft man es immer irgendwie aneinander vorbei zu kommen, aber es ist schon herausfordernd.





Damit die Reise nicht langweilig wird, stellen sich auch noch wahlweise Kühe, Ziegen oder Schafe auf die Straße.



Irgendwann erreicht man dann wieder die Zivilisation und die Straße ist zumindest kurzzeitig wieder entspannt zweispurig ausgestattet. Kurz vor dem Zugang zum Berg Ćurevac, von dem man super in die Tara-Schlucht schauen kann, wird die Straße aber wieder absolut schmal. Genau dort kam uns ein ausgewachsener Reisebus entgegen.
Am Eingang zum Panorama in die Tara-Schlucht (am Berg Ćurevac) darf man fünf Euro bezahlen – ich finde nicht zu viel für den zweitgrößten Canyon der Welt und die tiefste Schlucht in Europa – und dann den herausfordernden Wanderweg besteigen. Der Blick in die Schlucht entschädigt für die Strapazen – die Bilder geben die Eindrücke sicher besser wieder, deshalb heute einmal eine größere Galerie und weniger Text.




Und weil wir schon einmal da waren, haben wir gleich noch einen Ausflug zur Đurđevića-Tara-Brücke drangehängt. Diese ist ca. 150 m hoch, wurde 1940 erstmalig in den Dienst gestellt und überspannt die Schlucht auf ca. 365 m Länge. Teilweise sind Menschenmengen auf der Straße, dass eine Weiterfahrt nur schwer möglich ist. Wer besonders angstbefreit und schwindelfrei ist, kann auch parallel zur Brücke einen Flug mit der Seilbahn unternehmen, leider nix für uns, wir sind da Angsthasen.


Für den Rückweg haben wir dann eine zwar längere, aber breitere Route gewählt. Nicht zu vergleichen mit den deutschen Autobahnen, schon mit Kurven und Serpentinen, aber eben nicht so eng.
Für die Kulinarik musste wieder der Grillimbiss herhalten, heute wurden die Pizzen getestet. Diese waren natürlich nicht vergleichbar mit den italienischen Originalen, eher eine eigenwillige Balkaninterpretation und dementsprechend gehaltvoll. Kann man mal probiert haben, Wiederholung nicht nötig. Der Preis war absolut okay: 15 Euro für drei Pizzen; 4,20 Euro für zwei Bier und ein Wasser, mehr ist dafür sicher nicht drin.

