Im Hinterland der CinqueTerre
Im Hinterland der CinqueTerre

Im Hinterland der CinqueTerre

Tag 4

Heute ging es bei uns hauptsächlich ums Essen. Deshalb sind wir in die Region Parma in der Emilia-Romagna gefahren und haben das Parmigiano Reggiano-Museum und das Museo del Prosciutto di Parma besucht. Beide Museen sind recht kurzweilig und informativ gestaltet und lassen sich jeweils mit einer Stunde Verweilzeit ganz gut erkunden. Nun sind wir, was die Herstellung von Parmesan und Schinken angeht, ganz hervorragend informiert. Schon gewusst, dass die Schweine für den Parmaschinken nach einem besonderen Ernährungsplan gefüttert werden müssen? Darin enthalten sind Mais, Gerste und die Molke, die bei der Parmesanherstellung übrig bleibt. Auch für die Kühe, die die Milch zur Käseherstellung liefern, gibt es strenge Ernährungsvorschriften, diese wurden aber nicht verraten. Ihr braucht auch nicht versuchen, eines der Lebensmittel zu Hause „nachzubauen“, denn die Tiere müssen in bestimmten Regionen Italiens zur Welt gekommen und aufgewachsen sein – no chance. Es gibt natürlich in den Museen auch die Möglichkeit, die jeweiligen Produkte zu erwerben. Weil wir aber mit den Gepäckbestimmungen der Fluggesellschaft klarkommen müssen, haben wir davon Abstand genommen.

Einzigartige ehemalige Molkerei.
Parmesanherstellung einfach erklärt….

Und weil wir schon mal in der Nähe waren, haben wir den Tag auch noch mit einem kleinen Stadtrundgang durch Parma abgerundet – UNESCO City of Gastronomy und Sitz der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde, damit ist der Kreis zum Essen auch wieder schön geschlossen. Da die Stadt früher einmal Hauptsitz eines Herzogtums war, gibt es dort sehr mondäne Bauten, beeindruckende Stadthäuser und natürlich auch eine sehr prunkvolle Kathedrale und gleich nebenan das Baptisterium.

Parma ist Universitätsstadt und man sollte beim Stadtbummel immer auf die Fahrradfahrer achten, die recht zackig unterwegs sind und plötzlich aus dem Nichts auftauchen können. Beim Stadtspaziergang lassen sich viele alte Gebäude betrachten, aber auch moderne Bauten in direkter Nachbarschaft – dort haben sie es gut hinbekommen, dass es trotzdem passt und nebeneinander harmonisch wirkt.

Der heutige Tag nun mal dem Essen gewidmet, also durfte ein krönender Abschluss natürlich nicht fehlen. Im zweiten Anlauf wurden wir fündig und konnten im Ristorante Chez Des Amis noch einen Tisch ergattern. Das Interieur war sehr stimmig zusammengesucht und mit einem angenehmen Retrostyle „angepinselt“ – also auch optisch eine coole Location.

Eine Speisekarte im herkömmlichen Sinne gibt es dort nicht, die Auswahl wird direkt einer der beiden engagierten Damen besprochen. Ich hatte zum Start frittierte Anchovis (Sardelle) mit einer Kräuterfüllung und der Gatte ein Octopusgericht. Darauf folgten bei mir gefüllte Miesmuscheln und der Gatte bekam noch ein Pastagericht als Primo. Als Secundo folgte bei Ihm noch ein gegrillter Schwertfisch und für mich ein leerer Teller zum Räubern. Der Junior wählte Pizza, die dort auch auf den Leib geschneidert wurde.

Gegrillter Schwertfisch

Nach dem ganzen Essen passte leider nur noch Espresso in uns rein. Die Dolce sind ja eh nicht so mein Gebiet – klangen aber wirklich lecker. Da es ja keine Speisekarte gab, wussten wir natürlich auch nicht, was uns nach dem „Il conto perfavore“ erwartet und waren auf ALLES gefasst. So schlimm kam es dann aber gar nicht. Mit ca. 120 EUR inklusive diverser Getränke waren wir dabei und super zufrieden mit dem Gesamtpaket und können das Lokal wirklich weiterempfehlen.

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