Valle di Lanaitho
Bei unserem tollen Abendessen, wurden wir nicht nur kulinarisch überrascht, unser Gastgeber Vincente gab uns auch noch einen Tipp für einen Ausflug, den wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten.
Also Wanderschuhe eingepackt und auf geht es erst einmal mit dem Auto über teilweise unbefestigte Straßen, da sollte man schon vorsichtig sein. Im Tal kann das Auto dann an verschiedenen Punkten stehen gelassen werden und man bestimmt den Umfang seiner Route dadurch selbst. Wir haben so geparkt, dass wir einen Rundweg von ca. 7 km laufen konnten. Ziel war die Sa Ohe Höhle oder in Landessprache Grotta Sa Ohe. Den Weg zum „campo base Lanaitho“ würde man sogar noch in Turnschuhen hinbekommen, besonders, sagen wir einmal fußschonend orientierte Zeitgenossen, könnten bis dort auch mit dem Auto fahren.

Im Camp löst man dann das Ticket für die Besichtigung. Die Anreise zur Höhle fängt ganz harmlos an, später krabbelt man dann durch ein Geröllfeld, das ist alles gut machbar, aber spätestens hier lohnen sich die Wanderschuhe. Für die Besichtigung der Höhle sollte man noch ein weiteres Oberteil parat haben, es wir schon etwas frisch darin.

Die Sa Ohe wird an der Basis von einem uralten Gesicht bewacht und ist mit anderen Höhlen im Supramonte-Gebirgszug verbunden. Bei langanhaltenden Niederschlägen kann hier auch ein Fluss entspringen, da auch Quellen in anderen Höhlen vorhanden sind und dieses System dann geflutet wird. Wir konnten die Höhle aber trockenen Fußes betreten und auch wieder verlassen.





Auf dem Gelände des Camps befinden sich noch weitere Höhlen, wir haben noch den Aufstieg zur Su Vento in Angriff genommen, um weiter die Bauch-Beine-Po Abteilung in Schuss zu bringen. Diese Höhle hat besonders hohe Räume und ist auch mit dem System der Sa Ohe verbunden. Alle Höhlen in diesem System zusammen genommen ergeben eine Ausdehnung von 20 Kilometern und damit gehört dieses Karstsystem zu den größten in Europa.


Für den Rückweg hatten wir, wie konnte es anders sein, noch einmal ein Nuraghendorf auf dem Speiseplan. Hatte ich nicht zum Anfang geschrieben, es würde reichen? Nein, natürlich hatte ich diese Aussage ohne den Gatten gemacht, also: eine geht noch. Nach ein paar Höhenmetern Aufstieg standen wir vor der Anlage und auch vor verschlossener Tür. Man muss unten im Camp seinen Obolus entrichten und bekommt dann den Schlüssel ausgehändigt, den man dann auch wieder hinunterbringen muss. Nicht schlimm soweit, aber blöd, wenn von dort oben der Rückweg starten soll. Die Siedlung ist schon sehenswert und alles kann man mit der Drohne auch nicht erkennen, also hat der Gatte gern den Job des Schlüsselträgers übernommen.



Auf dem Rückweg haben wir dann auch zufällig unser Auto wiedergefunden und konnten unsere Abreise von Sardinien vorbereiten. Abends haben wir noch in einem Pizza-Imbiss gegessen, die Qualität war ganz ok, vielleicht etwas viel Käse, bedarf aber keiner ausführlichen Beschreibung.