27. Dezember in Italien – Die Euganeischen Hügel
Die Feiertage sind nun auch in Italien vorbei und die Straßen sind wieder voller, auch die Geschäfte sind wieder geöffnet.
Also haben wir auch unsere Aktivitäten wieder hochgefahren und eine Tour durch die Euganeischen Hügel gemacht. Der erste Stopp war die Abtei Praglia. Leider kann die Anlage nur mit einer Führung näher besichtigt werden. Da wir es ja vorziehen, Erkundungen auf eigene Faust durchzuführen, haben wir uns mit den frei zugänglichen Bereichen zufrieden gegeben und eine kleine Shoppingtour im Klosterladen gemacht. Dort werden diverse Produkte aus der Klosterproduktion wie Heilmittel, Kosmetika und natürlich auch Wein angeboten. Selbstverständlich wird im Kloster Kartenzahlung akzeptiert, die Mönche gehen schließlich mit der Zeit.





Das nächste Ziel war die Villa dei Viscovi, ehemaliger Sommersitz des Bischofs von Padua. Diese wurde im Stil der Renaissance errichtet und zählt zu den nationalen Denkmälern Italiens. Die Anlage war leider geschlossen, so das nur ein Blick von außen und Dank unseres kleinen Fluggerätes auch von oben möglich war. Ein Ausflug dorthin ist sicher zu den Monaten mit Öffnungszeiten lohnender, aber da wir eh dort unterwegs waren, haben wir einen Blick riskiert.





Eine Villa ist keine Villa und damit auf zum nächsten Halt: Die Villa Barbarigo von Valsanzibio mit ihrem allegorischen Monumentalgarten war der Dank der reichen venezianischen Familie Barbarigo, die vor der Pest geflohen waren, die auch in Venedig tobte. Der gut informierte Mitarbeiter erzählte, dass die Seuche Valsanzibio nie erreichte, sondern sieben Kilometer vor dem Ort stoppte. Dadurch waren die Bewohner des Ortes und auch die Familie sicher – als Dank (an Gott) errichteten die Nachkommen der Familie die Gartenanlage. Diese belegt den dritten Platz der schönsten Gärten Italiens und beinhaltet u. a. Bäume, die mehr als 900 Jahre alt sind, und ein mehrere Jahrhunderte altes Buchsbaumlabyrinth, diverse Fontänen und Wasserspiele.







Nach so viel Kultur musste natürlich auch wieder für das leibliche Wohl gesorgt werden. Da in den Hügeln auch der Weinanbau seit langer Zeit verwurzelt ist, war das Weingut Il Pianzio der Familie Selmin unser nächstes Ziel. Das Gut wird von der Familie in der vierten Generation bewirtschaftet und im Hofladen kann Wein und Olivenöl aus eigener Produktion erworben werden. Wir hatten den Vorteil, dass uns die Chefin bediente, die uns die Weine sogar auf Deutsch erklären konnte – damit hatten wir an dieser Stelle nun gar nicht gerechnet. Der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn nun warten einige Liter Wein und Olivenöl im Kofferraum auf die Heimreise.


Zu guter Letzt wurde es dann noch einmal kulturell: Wir haben das Wohnhaus des italienischen Dichters Francesco Petrarca in Arquà besucht. Dieser gilt als einer der wichtigsten Vertreter der italienischen Literatur des 14. Jahrhunderts. Im ganzen Ort gibt es Hinweise auf diesen Poeten. Vor der Kirche ist sein Grab, es gibt das Haus in dem er vermutlich geboren wurde und dann natürlich auch das Wohnhaus, das heute ein kleines Museum ist.





Aufgefallen ist uns, dass hier in Venetien die Eintrittspreise ziemlich hoch sind. Dies waren wir von anderen Italienaufenthalten gar nicht gewohnt. Vielleicht liegt es an der Nähe zu Padua und Venedig, die beiden Städte sind ja touristisch sehr gut erschlossen und die gewünschten Preise werden auch bezahlt.
Nach so vielen Eindrücken meldete sich am Abend dann ein Hüngerchen das versorgt werden wollte. Diesen Abend war uns nach Pizza, in der ersten Pizzeria hatten wir leider kein Glück aber im Al Cristo konnten wir ohne Probleme einen Tisch bekommen. Die Auswahl war riesig und es gab auch diverse Pizzen ohne Tomatensoße, also mal wieder die Möglichkeit etwas Neues auszuprobieren. Hier wartete auch schon die nächste Überraschung des Tages, eine der Kellnerinnen war der deutschen Sprache mächtig. Damit war es sehr einfach für uns das gewünschte zu bestellen, hemmt aber auch immer die Bemühungen sich in der Landessprache verständlich zu machen. Die Pizzen waren lecker, es gab auch eine gute Auswahl an Getränken und Desserts und der Preis war mit 70 EUR für drei erwachsene Esser absolut angemessen.



