Italien über den Jahreswechsel 24/25
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29.12 – Montagnana

In Italien haben viele Sehenswürdigkeiten sehr begrenzte Öffnungszeiten, die für uns einfach nicht zu verstehen sind. Wer bitte schafft es, an einem Sonntag um 9 Uhr in einem Museum oder bei einer Führung durch eine Burg zu sein? Wir sind da als Zielgruppe raus!

Deshalb war die Auswahl heute nicht so reichlich und wir haben uns entschieden, in die kleine Stadt Montagnana zu fahren. Diese wirkt zwar wie eine Sehenswürdigkeit, ist aber mit Leben gefüllt. Die Besonderheit hier ist, dass der alte Stadtkern komplett von einer Stadtmauer umschlossen ist, in Deutschland würde man vermutlich einen Zaun drum bauen und Eintrittsgeld verlangen – hier lebt man einfach in den historischen Gemäuern. Die Stadtmauer wurde im 13. Jahrhundert erbaut, da die Stadt oft angegriffen und zerstört wurde, sie ist zwei Kilometer lang und enthält 24 Türme. Früher soll es an dieser Stelle auch ein römisches Kastell gewesen sein, es ist ja hier nicht unüblich, vorhandene Substanz weiter zu nutzen.

Zu erwähnen ist auch das „Sparkassengebäude“ Palazzo Cassa di Risparmio di Montagnana. Dieses wurde nach einem Brand zwischen 1923 und 1927 neu errichtet und soll an das historische Vorgängergebäude erinnern, mit den bemalten Bögen und der aufwändigen Deckengestaltung ist das sehr gut gelungen.

An diesem Ort gibt es aber nicht nur Sehenswertes und viel Geschichte, sondern auch noch eine kulinarische Spezialität. Dabei handelt es sich um einen Rohschinken, den Dolce di Montagnana. Dieser Schinken mit DOP-Siegel wird mindestens 12 Monate gelagert und unterscheidet sich vom Prosciutto di Parma durch eine süße Note und eine feine Marmorierung. Zum Glück haben wir das Le Delizie di Gialau gefunden, das als Mischung aus Delikatessengeschäft und Restaurant auch am Sonntag geöffnet hat. So wird uns jetzt knapp ein Kilo dieser Leckerei mit nach Hause begleiten.

Rund um unsere Ferienwohnung gibt es recht viele Restaurants und noch alle bis zum Ende der Reise testen, werden wir wohl nicht schaffen. Heute haben wir die alte Wassermühle, also das Restaurant I Molini del Dolo ausgewählt. Die Einrichtung ist urig und Teile des Mahlwerkes sind in die Raumgestaltung integriert. Die Weinauswahl ist riesig, eine ganze Wand wird von Weinregalen flankiert und es gibt dort auch regionale Biere.

Heute gab es Gnocci mit Lammragout und Wildschweingulasch mit Polenta für den Gatten. Der Junior hatte Lasagne der Saison und Tintenfisch mit Polenta und für mich gab es gebackene Jakobsmuscheln und anschließend Spareribs vom Iberico-Schwein. Gemundet hat es allen und das Preis-Leistungsverhältnis war für die Qualität der Speisen absolut angemessen. Bei 127,50 Euro für drei erwachsene Esser wollen wir nicht meckern.

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