Skadarsko See – ein alter Bekannter und das Bergziegenabitur
Skadarsko See – ein alter Bekannter und das Bergziegenabitur

Skadarsko See – ein alter Bekannter und das Bergziegenabitur

Wie schon die Überschrift sagt, haben wir heute einem alten Bekannten aus unserem Albanien-Urlaub vor zwei Jahren die Ehre erwiesen. Auf der albanischen Seite heißt dieser Shkodra See, die namensverwandschaft mit dem Namen in der Überschrift ist also nicht ganz zufällig und genau durch diesen See verläuft auch die Grenze zwischen den beiden Nachbarländern.

Wir sind heute also etwas früher aufgestanden, um rechtzeitig vor Ort zu sein. Das war auch ganz gut so, denn kurz nach unserer Ankunft bildete sich, verursacht durch eine in Windeseile aufgebaute Baustelle, ein schöner langer Stau.

Während sich 98 % der Urlauber dort ganz gechillt mit einem Boot über den See schippern lassen, waren wir natürlich wieder aktiv und hatten eine „Wandertour“ auf, um und über einen Berg geplant. In dieser bekannten Wander-App wurde die Tour als schwer beschrieben, da alpine Fähigkeiten nötig sein sollten. Die Strecke erwies sich als wirklich schwierig, es war eigentlich kein Wandern, sondern eine Klettertour mit der Möglichkeit sein Bergziegen-Abitur abzulegen. Den Aufstieg fand ich ja noch ganz angenehm, das Klettern hat sogar auch noch Spaß gemacht. Der Blick oben ist natürlich auch toll und reicht an bestimmten Stellen bis nach Albanien, das Wasserfort oder auf die einzige Bahnstrecke in Montenegro.

Finde den Wanderweg!

Der Abstieg war dann wirklich anstrengend und hat sich schier endlos gezogen, mittlerweile war es dann auch schon wieder die Mittagshitze, die ihr Übriges getan hat. Ich war dann wirklich froh, dass wir irgendwann wieder am Auto angekommen waren und die Wanderschuhe gegen Sandalen getauscht werden konnten. Sollten wir dem See noch einmal die Aufwartung machen, dann möchte ich bitte auch die entspannte Bootstour – koste es, was es wolle!

Nach dem Berg hatten wir ein erfrischendes Bad im See eingeplant, auf Grund des starken Bewuchses haben wir das aber lieber weggelassen. Die als Beach in GoogleMaps gekennzeichnete Stelle war auch komplett zugewachsen und wir wären vermutlich leicht grünlich aus dem Wasser gestiegen.

Auf dem Rückweg sind wir noch in einem Fischrestaurant eingekehrt, um uns nach der anstrengenden Kraxelei etwas zu stärken. Serviert wurden dort Gerichte, die mit dem Fang aus dem See zubereitet wurden. Spezialität dort ist ein geräucherter Karpfen, der anschließend noch mit Olivenöl mariniert wurde. Der Gatte und der Junior haben sich an diesem Gericht probiert und mussten erst den Kellner um Rat fragen, wie man es zu sich nimmt. Die Aussage „Never use fork or knife, just your hands!“ war sehr hilfreich, denn auf einmal kamen die beiden mit dem Verzehr voran. Ich hatte den gemischten Teller mit Bratfisch: Der Koch dort versteht sein Handwerk, alles war sehr lecker. Der Kellner, ein sehr lustiger Mensch, hat das ganze Erlebnis noch abgerundet. Wie wir schon festgestellt hatten, gibt es beim Essen im Restaurant keinen großen Preisunterschied zu Deutschland mehr – für uns drei haben wir ca. 85 € bezahlt.

Vom Restaurant aus konnte man auch den schon etwas in die Jahre gekommenen Bahnverkehr anschauen, eine Schranke ist zwar physisch vorhanden, aber wohl nicht in Betrieb. Der Zug fährt also laut trötend bis an den Bahnübergang, hält dort an, der Lockführer prüft, ob eine Weiterfahrt möglich ist und das ganze Gefährt setzt sich wieder laut trötend in Bewegung – ein herrliches Schauspiel, dass wir unbedingt auch noch live erleben möchten.

Nach der Speisung der Raubtiere hatten sich die Staus auch aufgelöst und wir konnten den Heimweg ganz entspannt antreten.

Da wir mittags schon geschlemmt hatten, gab es abends dann nur noch einen Salat, den der Junior zubereitet hat. Zuerst hat er sich noch etwas gesträubt, dann hat es ihm scheinbar doch Spaß gemacht, denn der Salat war sehr gut gelungen – zur vollsten Zufriedenheit seiner „alten“ Herren.

Damit haben wir nun schon die Halbzeit in Montenegro erreicht und freuen uns auf weitere eineinhalb Wochen weitere neue und spannende Erlebnisse.

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