Akt 3 – Tag 1
Es war also mal wieder ein kleiner Umzug dran: von der Riviera nach Durrës. Wir haben uns diesmal gegen die Passstraße entschieden und eine recht neu gebaute Straße parallel zum Fluss Shushica gefahren. Dabei konnten wir einige Hänge oder auch selbstgebaute Brücken bewundern. – Wir wären lieber durch den Fluss geschwommen oder gewatet als jemals einen Fuß auf eine dieser Konstruktionen zu setzen.
Ungefähr auf der halben Strecke nahe der Hafenstadt Vlora, haben wir einen Zwischenstopp eingelegt, um das kleine Kloster in der Narta-Lagune auf der Insel Zvërnec anzusehen. Die Insel ist über einen Holzsteg mit dem Festland verbunden und als wir den Weg dahin passierten, installierten die Mönche gerade ein Tor, vielleicht wird ja der Touristenstrom dorthin gerade etwas viel und es ist etwas Abschottung nötig – gut das wir schon da waren. Zum Kloster gehört eine kleine Kirche aus dem 13. Jahrhundert. In der kommunistischen Zeit gab es dort auch ein Internierungslager für politische Gefangene – dazu gibt es dort heute aber keine Hinweise mehr.




Nach der kleinen Pause waren es dann noch einmal ca. zwei Stunden Fahrt und wir waren in Durrës angekommen. Da es ja in Albanien keine Hausnummern gibt (Informationen zur Postzustellung gibt es hier: https://albanienshqiperia.wordpress.com/2009/05/04/das-albanische-postwesen/), bekamen wir auch diesmal die Koordinaten und ein Bild vom Haus und haben die Adresse auch wirklich gefunden. Die Lage an der Promenade mit direktem Meerblick, das Innere schon schick gemacht; die Eingangsseite unverputzt und nicht sonderlich schön, an das Treppenhaus muss man sich erst gewöhnen; der Ausblick auf das Meer unverbaut und kurze Wege in die Stadt – perfekt.


Da Durrës eine größere Stadt ist, haben wir auch einen Conad Markt gefunden, in denen wir in Italien immer gern eingekauft haben. Bei der Preisgestaltung in dem Markt hier, haben wir uns echt erst einmal auf den Hintern gesetzt und uns auf das Notwendigste beschränkt. Die Dinge, die noch fehlen, werden wir hoffentlich in einem albanischen Markt günstiger bekommen – wenn nicht, dann wissen wir das Durrës ein teures Pflaster ist.
Zum späten Nachmittag sind wir dann noch zu einem kleinen Stadtrundgang aufgebrochen und haben die ersten Highlights erkundet: Die Stadtmauer hat griechischen Ursprung, das Amphitheater ist aus der römischen Zeit und einen Turm aus der venezianischen Zeit haben wir auch noch gefunden.



Das Stadttheater wurde auf Stelzen gebaut, denn darunter befinden sich ebenfalls Ausgrabungsstücke. Einen Marktplatz aus byzantinischer Zeit ziert eine Abwasserleitung – irgendwo muss dieses weggeleitet werden.


Es ist schon eine wilde Mischung, wie man auch an den Hausruinen neben Hochhäusern erkennen kann. Weitere Erkundungen werden folgen, mal schauen, welche Kuriositäten wir noch dokumentieren können.


Das Essen war heute wieder einfach. Gleich um die Ecke gibt es einen Schnellimbiss, in dem wir Shawarma probierten. Man könnte schon sagen, es ist eine Dönervariante mit Tendenz zum Kleckeressen. Preislich absolut günstig für drei Personen unter 20 Euro mit Getränken, da gibt es nichts zu meckern.
