Albanien – ein Abenteuer in drei Akten
Albanien – ein Abenteuer in drei Akten

Albanien – ein Abenteuer in drei Akten

Akt 3 – Tag 3

Berat, die Stadt der tausend Fenster, war unser heutiges Ziel: also knapp 100 km auf den albanischen Schnell- und Landstraßen, waren in ca. anderthalb Stunden geschafft. Auch dieser Ort ist schon etwas älter und durchlief verschiedene Regierungen und Besatzungen. Nach einigem Hin und Her war auch wieder Ali Pascha mit von der Partie und die letzten Besatzer waren dann im zweiten Weltkrieg die Truppen der deutschen Wehrmacht bis zu ihrer Vertreibung durch die albanischen Partisanen.

Die Stadt wird durch den Fluss Osum geteilt, auf der einen Seite, unterhalb der Burg, gibt es den Stadtteil Mangalem mit osmanischer Prägung – Namensgeber für den Zusatz Stadt der tausend Fenster. Grund dafür sind die großen Fenster der dortigen Gebäude in Richtung Fluss.

Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich dann der katholische Stadtteil Gorchia.

In beiden Stadtteilen findet man enge und steile Gassen oder gar gleich Treppen, die als Straßen fungieren. Umziehen möchte man wohl auf keiner Seite, denn teilweise müssen die Möbel wohl einige Meter bis zum Haus geschleppt werden – parken vor der Haustür unmöglich. In den alten Stadtteilen ist heute jedwede Art von Neubauten verboten, bei unserem Rundgang konnten wir einige Häuser sehen, die restauriert wurden, andere warten wohl noch auf den richtigen Enthusiasten.

Ein dritter Stadtteil befindet sich noch auf der Burg und damit ist die „Burg von Berat“, eine von zwei in Albanien noch bewohnten Burgen aus osmanischer Zeit. Für den Aufstieg zur Burg gibt es verschiedene Optionen. Wir sind im Ort gestartet und an der Kirche Shën Mehill vorbei immer schön steil bergauf geklettert. In der Kirche gab es einen ziemlich aufdringlichen Mitarbeiter, der irgendwie ein Distanzproblem hatte – nicht mein Fall. Unseren Aufstieg haben wir bei einer Temperatur von 35-38 Grad absolviert und ich war oben so erledigt, dass ich den Aufenthalt auf der Burg im Schatten verbracht habe – sitzend! Bei dieser Hitze sollte man doch lieber auf das Auto oder den Shuttlebus zurückgreifen, die Kosten sind überschaubar. Die kommenden Tage soll die Temperatur auf über 40 Grad klettern – gut, dass wir den Ausflug schon erledigt haben!

Wieder unten angekommen, haben wir noch eine kleine Mahlzeit in einem wohltemperierten Restaurant eingenommen und waren mit 30 Euro ganz günstig dabei.

Auf dem Hinweg hatten wir kurz vorm Ziel eine ganz stattliche Anzahl Ölbohrtürme entdeckt und festgestellt, das diese zwar aussehen wie vor 100 Jahren gebaut, aber teilweise noch in Betrieb sind. Nach kurzer Recherche war klar, es sind postkommunistische Förderanlagen, die immer noch geringe Mengen an Öl fördern. Beim Aussteigen zum Fotografieren haut es einen fast um. Der Geruch nach Öl ist in der Luft und angenehm ist anders. Bei den Förderanlagen und auch bei den Tanks sieht es verheerend aus, ringsum schwarzer Ölschlamm und nebenan werden Tomaten und anderes Gemüse angebaut.

Beim nächsten Einkauf werden wir wohl auf importierte Ware achten – vielleicht hatten wir schon Ölgemüse. Zumindest hat das albanische Umweltministerium schon vor einer Weile erkannt, dass etwas getan werden muss, aber so lange der Rubel noch rollt, tut sich vermutlich wenig. Aber vielleicht streiken ja auch mal die Touristen und man wacht dort auf.

Wieder in Durrës angekommen war Auffrischen angesagt und dann wollten wir ganz hoch hinaus. In der Nachbarschaft gibt es eine Restaurant ganz oben im 15. Stock eines Hochhauses (Rooftop XV). Draußen gab es zum Essen leider keinen Platz mehr, wir konnten uns aber auch mit der Inside-Variante anfreunden.

Als Vorspeise hatten wir einen Bruscetta-Mix und eine balkantypische Käsevorspeise (Käse-Filo-Pasta-Variation).

Für den Hauptgang hatte ich einen Portion Großkopfmeeräschen, der Gatte die hausgemachten Ravioli mit Scampis und der Junior Spagetti Carbonara nach Art des Hauses.

Das Essen war gut gemacht und auch ordentlich präsentiert. Zusammen mit Wein und Bier und alkoholfreien Getränken haben wir dort inkl. 10 % Trinkgeld 50 Euro bezahlt und einen tollen Ausblick gab es auch noch dazu.

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