Albanien – ein Abenteuer in drei Akten
Albanien – ein Abenteuer in drei Akten

Albanien – ein Abenteuer in drei Akten

Akt 3 – Tag 4

Die Temperaturen steigen besonders im Landesinneren, wie der gestrige Tag gezeigt hat. Da sind bergige Touren gerade nicht wirklich sinnvoll. Deshalb haben wir etwas umgeplant und sind in Küstennähe geblieben, um wenigstens etwas Wind zu bekommen. Gestartet sind wir zum Naturpark Divjaka-Karavasta. Zum richtigen Zeitpunkt soll man dort sogar eine Restpopulation dalmatische Pelikane sehen können – vermutlich waren wir im falschen Moment da. Trotzdem war leichte Betätigung im Schatten und Wind möglich und wir haben auch einiges Getier erspäht. Eintritt für den Aussichtsturm kostet 1 Euro pro Person, es lohnt sich, da man von dort über die Lagune bis zum Meer sehen kann. Der Naturpark ist schon mal ein guter Ansatz, auch wenn noch Altlasten aufgeräumt, der Touristenandrang gelenkt und die illegalen Jagden unterbunden werden müssten. Nach unserem Ölschock gestern aber schon mal etwas Licht am Horizont.

Weiter ging es dann zur Burg von Bashtova, Landessprache Kalaja e Bashtovës, die inmitten einer landwirtschaftlich genutzten Fläche liegt – in Deutschland unvorstellbar.

Die Anlage ist mit 60 x 90 m recht groß geraten und die Außenmauern wären wohl begehbar gewesen, zur Zeit aber wegen Baumaßnahmen (63 Mio. Euro, u. a. von der EU) geschlossen. Früher gab es von der Burg aus Sichtkontakt zum Meer und sie schützte den Getreidehandel. Dank unseres kleinen fliegenden Freundes konnten wir einige Eindrücke auch von Innen einfangen, den Kauzen gefiel die Störung wohl nicht so gut.

Von dort aus war es nicht mehr weit bis zum Strand Plazhi i Vilë Bashtovës. Dieser ist recht gut mit Schirmen und Restaurants erschlossen. Weil der öffentliche Strand unter dem bekannten Müllproblem leidet, haben wir gern die 2 Euro für den Schirm im Nachmittagstarif investiert. Es handelt sich hier um einen Sandstrand mit einem herrlich klebrigen Sand, von dem man mindestens bis nur nächsten Dusche das eine oder andere Korn an seinem Körper finden kann.

Und wer bis hierher dabeigeblieben ist, bekommt natürlich auch wieder den kulinarischen Wetterbericht: Von einem unserer Vormieter haben wir noch eine schöne Packung „gut und günstig“ Kartoffellpü in einem der Schubläden gefunden, dass wir ganz schnell wieder für den nächsten Gast zurück legten und uns an der Promenade etwas „RICHTIGES“ zu Essen gegönnt haben.

Zum Glück gibt es dort eine wirklich ausreichende Anzahl an Restaurants und wir sind schnell fündig geworden. Der Name Gusto di Mare & Sushi Time war etwas verwirrend, es gab auch Pizza. Aber nun zum Menü des heutigen Abends:

Gruß aus der Küche: frittierte Lachskroketten. Vorspeise zum Teilen: marinierte Anchovis.

Da ich ja hier der Schreiberling bin, mein Essen: gebratene Brasse mit gegrilltem Gemüse. Der Gatte: gebratenen Wolfsbarsch auch mit gegrilltem Gemüse. Junior: Pizza mit gemixter Salami.


Leider war der Fisch etwas zu lange in der Pfanne, vielleicht wurde dieser auch extra „well done“ gebraten, weil man uns als Nicht-Einheimisch enttarnte. Danach einen doppelten Mokka (Espresso), den einfachen hatte ich und beim Junior haben wir dieses Getränk ausnahmsweise weggelassen. Weil noch irgendwo die berühmte Nachtischlücke im Magen frei war, hatte der Gatte noch eine albanische Eisspezialität und der Junior ein frittiertes Eis auf Ananas.

Dazu gab es noch das ein oder andere Getränk – wir haben keine Strichliste gemacht. Nach gut zweieinhalb Stunden Genuss standen rund 72 Euro auf dem Zettel und damit können wir gut leben. Die Kellner trugen zwar eine Fliege, waren aber trotzdem absolut zuvorkommend und teilweise sehr lustig unterwegs.

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