Barbaggia – Anreise und Tag 1
Da unser Sommerurlaub in diesem Jahr wegen meines Jobwechsels im Mai ausfallen musste, nutzen wir nun die Herbstferien komplett für einen Italienaufenthalt. Die Herausforderung in diesem Jahr war, die Tour mit dem Auto vollelektrisch zurückzulegen. Gewappnet mit sechs unterschiedlichen Ladeapps haben wir uns in das Abenteuer gewagt und die 1.100 km von Minden nach Genua mit einer Zwischenübernachtung in Neu-Ulm ohne Stromnot bewältigt. In Genua angekommen, konnten wir pünktlich für die Überfahrt nach Sardinien einchecken und zum zweiten Mal das nächtliche Ablegen aus Genua erleben.




Der Fährtransfer fand in der Nacht statt und so sind wir am nächsten Morgen ausgeschlafen auf der Isola Verde angekommen. Da wir bis zum Bezug des Ferienhauses ausreichend Zeit hatten, wurden schnell noch ein paar Ziele auf den Weg vom Hafen zum Ferienhaus integriert. Nach einem Ladestopp an der Schnellstraße (die Ladeinfrastruktur auf der Insel ist nicht überragend, aber es ist gut machbar), ging es dann los.


Ziel eins war das im Wald (Foresta di Burgos) versteckte Nuraghen-Dorf Villaggio Nuracico Costa, das außerdem noch von Kühen bewacht wurde, die den Weg aber freiwillig räumten. Danach wollten wir noch eine kleine romanische Kirche ansehen. Wie aber auf Sardinien nicht ganz unüblich, war diese im Hinterland einer Farm versteckt. Schilder wiesen auf die Existenz des Bauwerkes hin, aber einen Weg konnten wir nicht finden. Also gleich weiter zur nächsten Siedlung der ersten protokollierten Bewohner der Insel, zum Nuraghen-Dorf Complesso Nuragico e Nuraghe di Noddule.



Auf Sardinien muss man immer damit rechnen, dass sich Tiere auf der Fahrbahn befinden können, und natürlich hatten wir gleich am ersten Tag das Glück, einer Kuhherde auf der Straße zu begegnen. Ohne Schäden konnten wir auch dieses Mal passieren und erreichten das Ziel.

Diese Stätte war ausnahmsweise mal kostenpflichtig und es gab einen englischsprachigen Wissenden, der uns mit Informationen zur Anlage versorgte. Beide Dörfer waren absolut sehenswert, da wir aber bei unseren vier vorherigen Inselaufenthalten schon sehr viele dieser Bauwerke besichtigt haben, werden wir in diesem Kurzaufenthalt keine weiteren Nuraghen mehr aufsuchen.



Nach den Ausflügen haben wir unser eigentliches Ziel, Oliena in der Barbaggia, angesteuert, um unser Ferienhaus zu beziehen. Dieses Objekt mit dem Baujahr 1893 wurde liebevoll restauriert und befindet sich fast im Zentrum. Unsere Gastgeberin Marcella hat uns sehr herzlich empfangen und, da wir ja noch immer nicht fließend italienisch sprechen, wurde ein englisch sprechender Verwandter oder Bekannter zu unserer Begrüßung und ausführlicher Einweisung heran zitiert. Wir wohnen nun also sehr schön und historisch am Fuße des Supramonte und fühlen uns schon ganz wohl hier. Die ausführliche Tour durch die Örtlichkeiten werde ich nachreichen, es ist wirklich sehenswert.
