Podgorica – die Hauptstadt
Podgorica – die Hauptstadt

Podgorica – die Hauptstadt

Natürlich darf die Hauptstadt bei einer Montenegro-Tour nicht fehlen, also sind wir heute wieder durch die Berge gedüst und haben einmal dort vorbeigeschaut. Die Stadt hat eine recht wechselvolle Geschichte und zum Glück kann man noch Einiges davon sehen. Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt zuerst von den Italienern besetzt und gleich darauf folgten die Deutschen. Aus diesem Grund musste Podgorica ca. 70 Luftangriffe der Alliierten aushalten und wurde dabei fast vollständig zerstört. Nach der Befreiung durch jugoslawische Partisanen wurde die Stadt, nach dem jugoslawischen Ministerpräsidenten Tito in Titograd umbenannt. 1992 hat sie dann ihren alten Namen wiederbekommen und seit der Unabhängigkeit 2006 ist sie die Hauptstadt von Montenegro.

So wechselhaft wie die Geschichte, ist auch die Architektur. Wir haben unseren Stadtrundgang mit der serbisch-orthodoxen Auferstehungskathedrale begonnen, diese ist von außen schon sehr imposant, spannend wird es aber im Inneren. Dort gibt es diverse religiöse Fresken und ganz besonders eine Darstellung mit Tito, Marx und Lenin in der Hölle.


Anschließend haben wir uns um die Weinversorgung gekümmert und uns in der nahegelegenen Weinhandlung mit regionalem „Traubensaft“ versorgt. Die ursprünglich in Montenegro angebauten Rebsorten sind Vranac (rot) und Krstač (weiß) – ein paar Fläschchen finden wohl den Weg in unsere Koffer.

Weiter ging es dann mit dem ursprünglichen Kern, einer Siedlung aus der Zeit der Osmanen. Da wir ja schon einige der moderneren Bauten gesehen hatten, war es wie ein Zeitsprung zurück. Auf einmal waren wir in einer fast ländlichen Umgebung, die Straßen eng und verwinkelt – quasi ein Dorf in der Stadt. Dort befindet sich auch der Uhrturm, der in der osmanischen Zeit erbaut wurde und die Bombardierung der Alliierten unbeschadet überstanden hat und auch ein gut erhaltenes Haus aus dieser Zeit.

Weiter ging es dann entlang den Resten der Stadtmauer immer weiter in das moderne Stadtgebiet. Hier ist uns aufgefallen, dass es immer wieder Parks und andere Grünflächen gab, so dass man durchaus einen Teil der Strecke im Schatten zurücklegen kann. Durch die großflächige Zerstörung, gibt es heute noch einige Betongebäude der Tito-Ära, die nach wie vor in Benutzung sind und sich den Platz mit der aktuellen modernen Architektur teilen müssen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Moskauer Brücke und die benachbarte und bekanntere Millennium-Brücke, die neben der Kathedrale zu den Wahrzeichen der Stadt zählt.

Das Muzeji i Galerije konnten wir erstaunlicherweise kostenfrei besuchen. Es gab dort eine sehr sehenswerte Labyrith-Ausstellung zum Balkankrieg und der anschließenden Entwicklung, aber auch historische Exponate der Stadtgeschichte (von der Eisenzeit über die Römer bis zur osmanischen Zeit) waren ausgestellt. Außerdem wurden Werke montenegrinischer Küntler ausgestellt.

Anschließend wollten wir noch den großen „Grünen Markt“ in der Mall besuchen, aber da es bereits schon auf 16 Uhr zuging, konnten wir nur noch den Händlern beim Verschließen ihrer Stände zuschauen. Am Bahnhof haben wir uns noch schnell ein paar Informationen zu einer spannenden Zugfahrt geholt – mal schauen, ob wir diese noch im Programm unterbekommen.

Auf dem Rückweg wollten wir noch an einem Strand anhalten, um die abgelatschten Füße und natürlich auch uns zu erfrischen. Nachdem wir einen Parkplatz gefunden hatten, stellten wir aber fest, dass die Badesachen den Weg ins Auto irgendwie nicht geschafft hatten – dumm gelaufen.

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