Akt 3 – Tag 2
Heute haben wir in der Umgebung von Durrës das Kap Rodon, auch ein ehemaliges militärisches Sperrgebiet zu Hoxhas Zeiten, besucht. Dort gab es neben zahlreichen Bunkern aus der kommunistischen Ära auch noch eine Kirche aus dem 13. Jahrhundert und eine alte Burg direkt am Meer. Die Anreise zog sich etwas, da wir gefühlt alle Vororte von Durrës passieren mussten und deshalb die Reisegeschwindigkeit auf gefühlte 25 km/h sank. Trotzdem haben wir unser Ziel erreicht und freundliche 5 Euro Eintritts- oder Parkentgelt entrichtet. Damit hatten wir den ganzen Tag Zutritt zum Gelände und die Erkundungstour konnte beginnen.
Die Kirche Shën Antonit war Teil eines Klosters, das von der Schwester des Nationalhelden Skanderbeg (diesen Kollegen hatte wir auch schon auf der Burg von Lezha erwähnt) gestiftet wurde. Da auch die Kommunisten den Herren akzeptierten, hat man diese vermutlich nicht dem Erdboden gleich gemacht, sondern als Lagerraum genutzt. Die Kirche wurde nach zwei Erdbeben immer wieder aufgebaut, die letzte Restauration erfolgte 2022, sogar schon mit EU-Fördermitteln.






Direkt nebenan befinden sich mehrere Bunker aus der kommunistischen Zeit. Die kleineren Bunker hat der ehemalige Diktator ja im ganze Land verteilen lassen. Die genaue Anzahl ist ungewiss – siehe Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Bunker_in_Albanien




Es gibt am Strand auch einige größere, direkt in den Berg gebaute Anlagen, die eventuell als Trockendock oder ähnlich genutzt worden sein könnten. Der größte dieser Bunker ist heute ein Restaurant – eine witzige Idee, aber lange aushalten konnten wir es in der Luft dort nicht.


Also weiter im Text und die Wanderung zur Burgruine angetreten. Diese wurde von Skanderbeg erbaut, von den Türken zerstört und später von den Venezianern wieder aufgebaut. Leider ist auch diese kleine Sehenswürdigkeit heute mit reichlich Plastikmüll verziert.



Auf dem Gebiet gibt es auch zwei Strände, wir haben uns für den touristisch nicht erschlossenen Teil entschieden. Das Wasser war angenehm warm, aber der Strand auch nicht sehr sauber.
Diese Region, vor allem der südlich gelegene Strand Lalëzit ist auch bei den Bewohnern von Tirana als Wochenendziel sehr beliebt und so konnten wir auf dem Rückweg auch noch einen echt albanischen Stau erleben, da die engen Straßen schon ein Nadelöhr sind. Entspannung gab es erst, als die Bewohner der Hauptstadt in ihre Richtung abbiegen durften.
Wir hatten uns vor unserem Ausflug noch in einem albanischen Supermarkt mit den gestern nicht erworbenen Produkten zu moderaten Preisen eingedeckt, dabei aber Brot vergessen. Auf unserem Rückweg vom Kap lag eine Bäckerei, die uns aber keine Backwaren verkaufen wollte. Also haben wir einige Meter weiter bei einem „Tante Emma Laden“ ohne Tante angehalten und dank des Google-Übersetzers doch noch Brot bekommen.
Für den kulinarischen Bericht hatten wir heute ein Tiefkühlprodukt: eine griechische Teigschnecke mit Spinat gefüllt.

Da es abends auf der Uferpromenade immer sehr voll wird, haben wir uns heute Abend auch in das Getümmel gestürzt. Das vergnügliche Leben beginnt eben erst nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die Temperaturen erträglich werden. Es ist dort an alles gedacht, haufenweise Restaurants, mobile Stände und sogar ein ganzer Spielpark für die Kinder ist dort mit untergebracht. Auf jeden Fall viel Glitzer und Glimmer.



