Wie die Überschrift schon sagt, haben wir heute einen großen Teil des Tages im Auto verbracht. Unsere Ziele lagen ungefähr zwei Autostunden von Budva entfernt, solche Strecken haben wir auch in anderen Urlauben problemlos abgespult. Gefühlt hat sich aber heute mindestens die Hälfte aller Montenegriner und vermutlich auch noch ein Drittel aller Serben auf der Straße getummelt. Das bedeutetet, zu wenig Straße für zu viele Fahrzeuge und die Summe ergibt reichlich Stau.
Nach gut vier Stunden Fahrzeit sind wir dann endlich in Ulcinj angekommen und haben die wirklich schöne Altstadt (Stari Grad) erkundet. Diese befindet sich auf einem Felsen über dem Meer und ist von einer mächtigen Stadtmauer umgeben. Enge Gassen, sogar Treppen bekommen hier Straßennamen, es gibt Moscheen und Kirchen nebeneinander und auch heute noch sichtbare Einflüsse der Osmanen und Venezianer. Es gibt reichlich Restaurants, Bars und Hotels, Pensionen oder Zimmervermietungen. Scheinbar leben nur noch wenige Menschen dort permanent. Die eine oder andere Ecke müsste auch mal wieder richtig aufgeräumt werden, aber das sieht man dort wohl nicht so eng. Durch die Nähe zu Albanien bedingt ist Ulcinj auch heute noch muslimisch geprägt.








Von dort aus sind wir zur stillgelegten Saline von Ulcinj gefahren, das war auch die einzige Strecke ohne Stau. Die Saline produzierte von 1935 bis 2013 Salz und deckte ca. 60 % des Salzbedarfes im ehemaligen Jugoslawien. Nach der Privatisierung war diese nicht mehr rentabel und die Produktion wurde eingestellt. Seit 2019 hat das Gelände den Status eines Nationalparks und beherbergt diverse Vogelarten: Wir hatten darauf spekuliert, mal wieder Flamingos zu beobachten, aber die hatten heute scheinbar andere Termine oder waren weiter weg – wir konnten nicht den ganzen Naturpark erkunden. Beim Rausgehen haben wir gesehen, dass man dort auch Fahrräder mieten kann (oder konnte?), was bei der Fläche von 1.500 ha, wirklich hilfreich sein dürfte. Das Gelände ist flach und zu Fuß zieht es sich einfach, mit Rädern wäre man deutlich besser aufgestellt.








Da sich die Saline im Bojana-Delta befindet – die Bojana ist ein Grenzfluss zwischen Montenegro und Albanien (da heißt sie dann Buna) – haben wir dort auch noch einmal Halt gemacht. Zum einen weil wir die Bojana bzw. dann Buna schon von unserem Albanien-Urlaub kennen und weil man dort lecker Fisch essen kann.


Das Restaurant Misko hatte die besten Bewertungen und deshalb haben wir uns dort einen Tisch direkt am Fluss organisiert. Die Fischsuppe wird dort seit 30 Jahren nach einem unveränderten Rezept zubereitet und ist wirklich saulecker. Unser Kellner sprach wirklich sehr gut Deutsch und konnte sogar unseren Junior davon überzeugen – die Suppe ist absolut empfehlenswert! Nach der Suppe trennten sich die Gänge: Der Junior hatte frittierte Shrimps, während sich die Eltern mit einem Wolfsbarsch auseinandersetzten. Dieser kam perfekt gegrillt und wurde direkt am Tisch von einem wirklichen Könner filetiert. Die Haut knusprig und der Garpunkt war super getroffen – ein tolles Essen! Klar war dieses Erlebnis nicht ganz günstig, aber für das ganze Drumherum, ordentliche Beratung, der eine oder andere Scherz, wurden dann genau 99,60 Euro aufgerufen und die haben wir dort auch wirklich gern bezahlt.






Der Rückweg war dann wieder eine absolute Katastrophe. Den Zwischenstopp am Strand hatten wir eh schon abgeschrieben, wir sind nach mehr als drei Stunden Fahrt und Stau wieder in der Ferienwohnung angekommen.
Darum werden wir die kommenden zwei Tage zur Erholung am Strand verbringen! Ob ich dazu noch etwas schreibe, wird sich zeigen. Vielleicht gibt es einfach eine kleine Auszeit und Sonntag fliegen wir schon wieder nach Deutschland.
Schaut einfach rein, ob sich hier was tut.