Sardinien: Der Westen – Kapitel 8
Sardinien: Der Westen – Kapitel 8

Sardinien: Der Westen – Kapitel 8

Bosa, Bosa und Bosa – die bunte Stadt mit den geschlossenen Geschäften

Den gestrigen Eintrag hatte ich mit der Einladung auf die Dachterrasse der Vermieter geschlossen. Wir waren dann noch oben und haben das Feuerwerk der örtlichen Restaurantbetreiber und Geschäftsinhaber über dem Mittelmeer angesehen. Es war sehr gut gemacht und ein paar Bilder findet ihr nun auch hier.

Über das Städtchen Bosa hatten wir schon ganz kurz berichtet, nun haben wir uns die Zeit genommen, uns dort etwas näher umzusehen. Auf dem Weg dorthin sind wir auch wieder durch das Brandgebiet von 2021 gefahren. Dieses Mal habe ich auch direkt auf der superschmalen Straße angehalten, um ein paar Fotos zu schießen. Leider kam recht bald ein eiliger Italiener und ich musste die Straße räumen.

Verkohlte Olivenbäume, aus den Wurzeln treibt es wieder neu.

Die Korkeiche will überleben!

Das erste Ziel war die Marina in Bosa, um dort ein Boot zu reservieren. Wir waren erfolgreich und am Mittwoch werden wir dann in See stechen.

Danach ging es in die Innenstadt: Wir haben uns die bunten Häuser angesehen und die verwinkelten Gassen durchwandert – absolut beeindruckend! Die große Frage, die sich uns gestellt hat, war: Wie ziehen die Leute dort in ihre Wohnungen ein oder auch um? Vermutlich erbt man eine Wohnung und lässt alles so wie es ist, maximal trägt man ein neues Ikeamöbel Brett für Brett in das Apartmento.

Bosa mit dem Castello und den bunten Häusern.

Durch die Altstadt haben wir den Aufstieg zum Castello gemeistert, standen aber leider vor verschlossenen Türen. Blöd aber nicht tragisch, da die Straßentreppen oder Treppenstraßen absolut sehenswert sind. Auch der Ausblick von dort oben, über die Dächer der Stadt ist wirklich sehenswert.

Nach dieser Wanderung gönnten wir uns eine kurze Auszeit am Strand- Das Wasser dort gehört zu den saubersten Badestellen auf Sardinien und war für das Mittelmeer ziemlich kalt am Fuß.

Da Bosa am einzigen ganzjährig schiffbaren Fluss Sardiniens liegt, etablierten sich dort die Gerber, die für ihr Gewerbe viel Wasser benötigten. Das dort hergestellte Leder war sehr begehrt und wurde nach Frankreich und Genua verschifft. Aus diesem Grund gibt es heute in Bosa ein kleines Museum zu diesem Thema, das sich in einem ehemaligen Gerberhaus befindet. Das Museum ist sehr übersichtlich, aber sehr beeindruckend waren die in den Boden gemauerten Bottiche, die durch einen Glasboden angesehen werden konnten. Verweildauer maximal 30 Minuten. Wir waren mal wieder die einzigen Gäste und der zweite Eintrag im internationalen Gästebuch!

Wir reisen ja auch immer kulinarisch und wollten den örtlichen Feinkostladen mit etwas Umsatz für die eine oder andere Spezialität erquicken, leider standen wir dort vor verschlossener Tür. Das gleiche Schicksal ereilte uns auch bei der Weinhandlung zwei Straßen weiter. Wir konnten zwar einen Blick ins Innere erhaschen, der Zutritt blieb uns aber verwehrt. Die Philosophie der Öffnungszeiten konnten wir nicht weiter ergründen.

Am Abend wollten wir ein neues Restaurant besuchen. Bis jetzt waren wir immer ohne Reservierung durchgekommen – heute nicht. Am Samstag gehen auch die Sarden gern essen und wir haben als Plan B noch einmal das Restaurant Alta Marea aus Kapitel 2 besucht. Dort konnten wir uns sogar noch einen Platz aussuchen und wurden auch recht zügig mit unseren Essen beliefert. Ich habe den angekündigten Pizza-Test gemacht und war sehr zufrieden. Generell waren unsere Speisen gut und auch der Service hat heute einen besseren Job gemacht. Beim Verlassen des Lokals gab es ein Spalier aus 20 bis 30 wartenden Gästen, die vermutlich sehr froh waren, dass wieder ein Tisch frei wurde.

Carpaccio vom Wolfsbarsch
Spaghetti cannolicchi mit Kichererbsensoße

Einfach nur eine richtig gute Pizza.

Der insgesamt runde Tag wurde durch einen grandiosen Sonnenuntergang beendet …

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