Tempel, Industrieruinen und ein ruinöser Strand
Heute haben wir noch einmal richtig Gas gegeben und das im wahrsten Sinne des Wortes. Historisch waren wir in der Tempelanlage von Antas unterwegs. Die Anreise hat zwar etwas länger gedauert, aber war mit etlichen Höhenmetern und dementsprechend vielen Kurven schon das erste Erlebnis. Die Anlage selbst ist absolut sehenswert, zumal sich wieder alle möglichen Kulturen nacheinander dort präsentierten. Wikipedia verrät euch noch weitere Details.



Da in dieser Region früher viel Bergbau (Silber, Blei, Zinn) betrieben wurde, haben wir auch noch eine alte Miene und Erzwäsche gesucht und gefunden (Laveria di Genna Carru). Die Absperrung war schon offen und so haben wir uns in dieser Industrieruine einfach mal etwas umgeschaut. Einige Maschinen waren noch vorhanden und so konnte man einen Eindruck bekommen, was damals dort bewegt wurde. Der Bergbau wurde um die 1970er Jahre auf Sardinien eingestellt und die Gebäude überlässt man vermutlich wieder der Natur. Trotz der 50 Jahre Stillstand konnte man im Gebäude noch den Geruch von Öl und anderem wahrnehmen. Für die Anreise empfiehlt sich eine geländetaugliches Fahrzeug oder zumindest ein Mietwagen. Da wir ja dieses Jahr mit dem eigenen Fahrzeug hier sind, mussten wir etwas vorsichtiger sein. Den letzten Kilometer sollte man aber besser zu Fuß zurücklegen. Es gibt sicher noch besser erhaltene Anlagen auf Sardinien, die auch mit Führungen besucht werden können – ein Besuch hier ist aber deutlich abenteuerlicher.








Da wir uns nun einmal mit den Bergarbeitern vertraut gemacht hatten, sind wir bei der Suche nach einem Strand diesem Thema treu geblieben. Wir haben uns auf den Weg zum Spiaggia di Funtanazza gemacht. Dort gab es früher eine Ferienanlage für die Kinder der Bergarbeiter. An der Einfahrt haben wir erst einmal acht Euro berappen müssen. Da wir diese Anlage aber unbedingt sehen wollten, mussten wir wohl oder übel bezahlen. Es hat sich gelohnt. Das Gelände wird auch wieder dem Verfall überlassen, aber man kann noch gut erkennen, dass es einmal bessere Zeiten erlebt hat. Durch die nicht ganz günstigen Parkgebühren war der Strand angenehm leer. Dort haben wir dann noch eine Weile gechillt, bis es Zeit für die eineinhalbstündige Heimreise war.







Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen Zwischenstopp zum Abendessen in Arborea eingelegt. Durch diesen Ort sind wir ja schon einmal gefahren und haben uns über die Architektur und die für Sardinien völlig untypische Struktur gewundert. Wo es sonst enge Gassen und in die Berge geklebte Häuser gibt, hat man hier eine Hauptstraße und die Parallelstraßen sind wirklich parallel dazu. Bei Wiki haben wir dann gelernt, dass der Ort unter der Herrschaft von Mussolini am Reißbrett geplant wurde und das erklärt wohl einiges. Die Stadt hieß früher Mussolina und wurde erst 1944 umbenannt. Einige Ecken dort sahen schon befremdlich nach deutscher Gründlichkeit aus. Bei der Geschichte auch nicht wirklich verwunderlich.

