Sardinien: Der Westen – Kapitel 5
Sardinien: Der Westen – Kapitel 5

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Parco Archeologico Naturalistico di Santa Cristina und der nächste Restauranttest mit Sonnenuntergang

Nachdem wir es gestern etwas ruhiger angehen lassen hatten, war ich heute morgen mit dem Kind zum Frühschwimmen mit der örtlichen Seniorenliga. Da heute etwas Wind unterwegs war, ließ es sich gut aushalten, und pünktlich gegen 12.30 Uhr verließen die Rentner den Strand. Entweder hatten sie einen Termin zum Pranzo (Mittagessen) oder die wussten, dass der Strand eine halbe Stunde später nur noch mit leichten Verbrennungen der Fußsohlen passierbar ist. Mit einigen Flüchen haben wir den Rückweg schließlich auch gemeistert und konnten mit unserer Nachmittagsaktion starten.

Ziel war der Parco Archeologico Naturalistico di Santa Cristina, eine archäologische Stätte mit Bauwerken aus verschiedenen Epochen. Es ist hier nicht ganz unüblich, dass Kultstätten von verschiedenen Kulturen genutzt, erweitert und wiederverwendet werden. Vor Ort gab es neben einer Nuraghenanlage, einer christlichen Siedlung mit kleiner Kirche und Unterkünften, gebaut um 1200 – heute noch an besonderen Feiertagen zu Ehren verschiedener Heiliger in Benutzung –, auch einen Brunnentempel aus der Zeit der Nuragher.

Diese Kultstätte wurde vor ca. 3000 Jahren erbaut. Eine der Besonderheiten ist, dass sich die Brunnenkammer kreisförmig nach oben verjüngt. Dort oben scheint durch ein kleines Loch etwas Licht hinein. Zur Kammer kommt man über einen trapezförmigen Treppenabstieg, bei dem auch oberhalb eine Art Treppe konstruiert ist – so ergibt sich eine optische Täuschung, die z. B. bewirkt, dass man von unten quasi in den Himmel hinaufsteigt (die beigefügten Bilder zeigen dies vielleicht besser als jede Beschreibung).

Es gibt auch die Theorie, dass das Brunnenheiligtum nicht nur als Kultstätte, sondern auch als Art Observatorium genutzt wurde: Zu den Tag-und-Nacht-Gleichen scheint die Sonne parallel zur Treppe und wenn der Mond eine besondere Position erreicht, scheint er genau durch die runde Öffnung der Brunnenkammer … sehr beeindruckend und faszinierend, fast geheimnisvoll, was die Nuragher damals entwerfen und bauen konnten. Drumherum standen verschiedene Gebäude, u. a. ein Versammlungssaal, wo die steinernen Sitzbänke noch zu sehen sind (ähnlich wie in Su Nuraxi).

Zweites Ziel des Tages sollte das Reiterfest (S’Ardas) im Santuario di San Costantino von Sedila sein (Facebook-Auftritt des Veranstalters). Nachdem wir schon von der Schnellstraße das Aufgebot an Ordnungskräften und die Menschenansammlung am Hang des christlichen Heiligtums bemerkt hatten, sind wir dann lieber daran vorbeigefahren und haben uns für einen weiteren Restaurantbesuch bei uns vor Ort entschieden – natürlich auch wieder am Meer mit Sonnenuntergang. Diesmal waren wir in der Bar Centrale Marongiu, also der direkte Nachbar des letzten getesteten Restaurants.

Im direkten Vergleich war die Bar deutlich besser organisiert und auch die Speisen haben uns besser geschmeckt. Als direkten Vergleich haben wir auch hier wieder Seadas als Nachtisch bestellt und diesmal nicht den Eindruck gehabt Conviniencefood zu verspeisen – hier gehen wir sicher gern noch einmal hin! Preislich nehmen sich dir Nachbarn nichts, aber die Qualität war heute deutlich besser.

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